Erdbeeren von A bis Z

Warum die Erdbeere eine der beliebtesten Kulturpflanzen ist, lässt sich schnell erklären, sie sind unkompliziert, brauchen nicht viel Platz und tragen die vielleicht leckersten Früchte überhaupt. Ob ihr nun ein ganz neues Erdbeerbeet starten wollt, nur einige Pflänzchen am Balkon pflanzt oder es bei einem älteren Beet schon Zeit für einen Ortswechsel ist, hier findet ihr die wichtigsten Infos.

Erdbeeren können zwar schon im Frühjahr gepflanzt werden und noch im selben Jahr die ersten Früchte bringen, im Sommer ist dafür aber die beste Zeit. Dann haben die Rosengewächse mehr Zeit gut anzuwachsen, um im nächsten Frühjahr noch kräftiger auszutreiben. Hier geht’s zu unserer Erdbeervielfalt, ab sofort verfügbar.

Grundsätzlich können Erdbeeren unterschieden werden in:

Gartenerdbeeren (Fragaria × ananassa) stammen aus Amerika, haben meist größere Früchte und einen mild-süßen Geschmack. Neben den mehrmals tragenden (remontierenden) Sorten gibt es auch einige, die nur eine Ernte im Jahr bringen.

Monatserdbeeren (Fragaria vesca) sind mit den heimischen Walderdbeeren verwandt und tragen über mehrere Monate Früchte, die zwar etwas kleiner aber umso aromatischer sind. Sie können über Aussaat und Teilung vermehrt werden, aber bilden kaum Ausläufer. Die ursprüngliche Walderdbeere wächst hingegen sehr wohl als Bodendecker.

Einjährige und Mehrjährige, wobei die meisten Sorten mehrjährig sind, also mehrere Jahre Früchte tragen. Aber auch diese können einjährig angebaut, also jährlich neu gepflanzt, werden.

Der optimale Standort für Erdbeeren

Die Erdbeere steht gern an sonnigen und windgeschützten Standorten, Monatserdbeeren sind auch noch mit Halbschatten zufrieden. Optimal sind für die Starkzehrer tiefgründige Böden mit lockerer, nährstoffreicher Humuserde, sie kann auch leicht sauer sein, mit Kompost sollte man hier also nicht sparen. Sie mögen es ausgewogen feucht, aber ohne Staunässe, besonders nach dem Einpflanzen und im Hochsommer kann auch tägliches Gießen erforderlich sein. Der Anbau von Erdbeeren ist aber auch am Balkon gut möglich, wobei der Gieß- und Düngerbedarf hier meist höher ist.

Anbau von Erdbeeren

Beim Anbau sind Erdbeeren recht unkompliziert, zumal man auch erst nach 3-4 Jahren wieder neu pflanzen oder umpflanzen muss. Bis dahin beschränkt sich der Pflegeaufwand auf Gießen, Jäten und das Entfernen alter Blätter und verdorbener Früchte.

Im Freiland kann ein Erdbeerbeet einfach ein flaches Beet sein, aber auch Hügelbeete oder Hochbeete eignen sich bestens und erleichtern das Pflücken ein wenig. Sehr empfehlenswert ist außerdem eine Mulchschicht, die am besten gleich nach dem Pflanzen ausgebracht wird, denn wenn die Erdbeeren einmal ranken, wird es sonst schwer. Die Mittel der Wahl sind Stroh, Holzwolle, Nadelstreu oder Elefantengras, diese dienen vor allem dazu, die empfindlichen Früchte zu schützen. So bleiben sie sauber, trocken und schimmeln nicht so leicht, gleichzeitig wird mehr Wasser im Boden gespeichert und Unkraut unterdrückt. Auch Mulchfolie kann bei den mehrjährigen Erdbeeren eine gute Alternative sein, vor allem bei großflächigen Beeten.

Aber auch BalkongärtnerInnen müssen nicht auf die köstlichen Früchte verzichten, Erdbeeren gedeihen auch gut im Topf am Balkon, in hängenden Erdbeerampeln oder auch im vertikalen Pflanzgestell. Zudem gibt es auch hängende oder kletternde Sorten, mit denen man auch den vertikalen Raum besser nutzen kann. Bei gekaufter Erde empfiehlt sich hochwertige Komposterde, für ein leicht saures Milieu kann diese auch mit Rhododendronerde gemischt werden. In kleinen Gefäßen wird eine mehrjährige Kultur oft nicht so gute Ergebnisse bringen, spätestens wenn auch mit Nachdüngen keine guten Erträge mehr kommen, wird es Zeit für einen Neuanfang.

Der Pflanzabstand sollte nicht weniger als ca. 30cm sein, zwischen Reihen kann ruhig noch mehr Abstand sein. Wichtig ist auch noch Pflanzen und Ableger nicht tiefer zu pflanzen als ihren Wurzelansatz bzw. das Herz, aus dem die frischen Triebe kommen.

Als gute Nachbarn haben sich in der Mischkultur Lauchgewächse, wie Zwiebel, Porree oder Knoblauch, bewährt. Zwischen den Reihen gesetzt, schützen diese vor Pilzerkrankungen. Weitere Partnerpflanzen sind Borretsch, Salat, Spinat oder Bohnen.

Häufige Probleme bilden Pilzerkrankungen, zu viel Feuchtigkeit und Staunässe, wodurch es zu Schimmel und Fäulnis kommen kann. Faule Früchte und Blätter dann am besten gleich entfernen und bei starkem Befall dies Pflanzen nicht vermehren. Zur Vorbeugung sollte jedenfalls nicht zu dicht gepflanzt werden und auch Mulch kann helfen.

Zur Überwinterung können Erdbeerpflanzen schließlich mit Vlies oder Stroh vor Frost geschützt werden. Die oberirdischen Triebe und Blätter sterben mit der Winterzeit meist noch ab. Auch Spätfröste können im Frühjahr so noch bei Bedarf abgewehrt werden.

Vermehrung von Erdbeeren

Ableger: die ersten Ableger/Kindel sind in der Regel am besten geeignet, einfach abreißen oder schneiden. Blüten, trockene Blätter und Fruchtansätze entfernen und wieder einpflanzen. Das wird am besten im August gemacht, wenn es noch nicht zu kalt ist auch noch im Herbst, später sollten die Ableger lieber nur in Töpfen im Gewächshaus überwintert werden.

Teilung: gegen Ende der Saison können zur Vermehrung auch bestehende Pflanzen geteilt werden. Dazu wird einfach eine Pflanze ausgegraben und von Erde befreit. So lässt sich die Erdbeerpflanze einfach mit der Hand vorsichtig in kleinere Pflänzchen unterteilen. Sie können dann so wie die Ableger verwendet werden.

Aussaat: durch Aussaat werden Erdbeeren eher selten vermehrt, da die anderen Methoden so leicht sind. Erdbeersamen sind auch selten im Handel erhältlich, aber sie lassen sich auch leicht selbst von einer reifen Frucht absammeln. Im Frühjahr kann dann die Aussaat erfolgen, dazu einfach ein paar Stunden vorquellen und gut angießen. Die Keimdauer beträgt dann mehrere Wochen.


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