Naturnahes Gärtnern: Lernen von der Natur

Unser Ziel bei BIONANA ist es vor allem Wissen und Freude zu vermitteln. Gärtnern soll Spaß machen und das Leben bereichern, es gehört aber auch ein bisschen Know-How dazu. Lass uns also gemeinsam probieren und experimentieren, wir wollen dir alles an Utensilien und Infos geben die du dazu brauchen kannst…

Lernen von der Natur

Die Natur ist der beste Lehrer und wir können viel von ihr lernen, aber wir sollten uns dafür auch bei ihr bedanken und sie mit Respekt behandeln. Leben entsteht überall dort wo die richtigen Bedingungen herrschen oder wir sie schaffen. Oft braucht es dazu gar keine drastischen Eingriffe, sondern bloß ein wenig Verständnis und Gefühl. Beim naturnahen Gärtnern versuchen wir einfach zu beobachten und zu lernen, was die Natur so macht (oder auch nicht macht) und wie wir das in unserem Garten nachahmen können. Wir können den Dingen mitunter einfach freien Lauf lassen, frei nach dem Motto „Natur ist das, was von alleine kommt“, in anderen Fällen können wir Prozesse beschleunigen oder verlangsamen und das alles natürlich mit unserem menschlichen Erfindungsgeist ergänzen.

In der Natur wird nichts verschwendet: Der Abfall eines Lebewesens dient einem anderen als Nahrung, alles Tote dient als Grundlage für das Lebendige. In den biologischen Kreisläufen wird alles verwertet.

Die Natur braucht Freiräume und die kann man ihr einfach geben, wenn man Totholz liegen lässt, Hecken pflanzt und Wiesen stehen lässt. Auch im ungestörten Boden verbergen sich unzählige Lebewesen und früher oder später wird jede Nische bewohnt.

Unser Garten ist ein Rückzugsort für uns Menschen, aber auch Tiere und Pflanzen kann er als solcher dienen. Heimische Wildtiere, wie Singvögel, Wildbienen oder Igel, sowie die zahlreichen Wildpflanzen, nutzen den Platz den wir ihnen lassen.

So entsteht in der Natur, sowie in unseren Gärten eine bunte Vielfalt an Lebensräumen und Beziehungen zwischen ihren Bewohnern. Ein weiterer Aspekt naturnahen Gärtnerns, mit dem sich Menschen schon seit langer Zeit beschäftigen, sind Mischkultur und Fruchtfolge.

Mischkultur und Fruchtfolge: durch Raum und Zeit

Mischkultur und Fruchtfolge können hilfreiche Techniken sein um im eigenen Garten eine bunte und nachhaltige Vielfalt zu schaffen. Bevor wir ins Detail gehen, soll aber kurz erwähnt sein, dass diese Methoden mehr Inspiration als Vorgabe sein sollen. Wer gerne tüftelt und plant findet hier sicher hilfreiche Ideen, aber gerade am Anfang des Gärtnerlebens sollte man sich nicht von der Vielzahl an Gartentechniken und Theorien abschrecken lassen. Vielmehr sind die Kreativität und Beobachtungsgabe von uns Gärtnerinnen und Gärtnern gefragt, um am eigenen Standort Erfahrungen zu sammeln und Lösungen zu finden, die zu uns und unseren Gärten passen.

  • Mischkultur: bezeichnet den gleichzeitigen Anbau unterschiedlicher Pflanzen in räumlicher Nachbarschaft. Dabei wird versucht die Eigenschaften der Kulturen auf intelligente Weise zu kombinieren um unter anderem vorhandenen Platz und Nährstoffe optimal zu nutzen oder Krankheiten und Schädlinge zu reduzieren. Im bewährten Indianerbeet z.B. dient der Mais als Rankgerüst für Bohnen und wird wiederum von den Ranken stabilisiert, der Kürbis wächst dazwischen als Bodendecker. Karotte und Zwiebel ergänzen sich gleich mehrfach, sie halten sich gegenseitig Schädlinge fern und kommen sich auch unterirdisch nicht in die Quere, denn während die Karotte tief wurzelt bleibt die Zwiebel nahe der Oberfläche. Kräuter sollen sogar das Aroma ihrer Nachbarn verbessern, z.B bei Tomaten. Zu Mischkulturen finden sich zahlreiche Pläne und Tabellen, die meist vor allem auf Erfahrungswerten beruhen.
  • Fruchtfolge: zusätzlich kann auch noch die zeitliche Abfolge der Kulturen geplant werden, um die Gesundheit von Boden und Pflanzen längerfristig zu erhalten. Jede Pflanze entzieht dem Boden gewisse Nährstoffe, die allein durch Nachdüngung nicht so leicht ausgeglichen werden können. Nach ihrem Nährstoffbedarf unterteilt man Pflanzen grob in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer. Diese Gruppen können also Jahr für Jahr abwechselnd nacheinander angebaut werden, von Stark- bis Schwachzehrern. Dadurch kann ein einseitiger Nährstoffentzug verhindert werden und es muss nicht so oft nachgedüngt werden, nach einer 3-Jahres-Rotation kann auch mal ein Jahr Brache bzw. Gründüngung eingeschoben werden. Tomaten und Erdbeeren hingegen können einige Jahre am selben Fleck wachsen und auch mehrjährige Gewächse müssen bei der jährlichen Fruchtfolge nicht eingeplant werden. Auch bei der Fruchtfolge gilt es wiederum auf Krankheiten und Schädlinge zu achten, die durch den zeitlichen Abstand eingedämmt werden können.

Je weniger Platz verfügbar ist, desto bedeutender können die Effekte von Mischkultur und Fruchtfolge sein. Andererseits lassen kleine Räume oft auch nicht viel Spielraum für lange Fruchtfolgen oder ausgeklügelte Mischkulturen. Das ist aber kein Grund aufzugeben, denn die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Ernte ist schließlich ein gesunder und fruchtbarer Boden und mit einer nachhaltigen Bodenverbesserung lassen sich andere ungünstige Bedingungen meist gut kompensieren. Ein jährlicher Fruchtwechsel lässt sich außerdem auch schon in einem Beet umsetzen und eine längere Anbaupause für eine Art ist nur beim Auftreten von Krankheiten oder Schädlingen zwingend notwendig.

Auf den jeweiligen Produktseiten unseres Bio-Saatguts und unserer Bio-Jungpflanzen in unserem Shop findest du Hinweise zu guten Nachbarn und schlechten Nachbarn. Die guten Nachbarn können dort auch einfach über die Links aufgerufen werden.

Außerdem findest du bei uns einiges an Gartenliteratur, in der noch mehr Details zu Mischkulturen, Fruchtfolgen und vielen anderen Themen zu finden sind.


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